21 Mai 2009

Die schlimmste Woche meines Lebens - Mittwoch

Was ist im letzten Teil vergessen habe, war zu erwähnen, dass irgendwann auch meine Frau noch im Krankenhaus auftauchte. Ich weiß aber weder wann noch wie lange.

Mittwoch


Wenn man an der Nasenscheidewand operiert wurde bekommt man danach zwei Dinge pro Nasenloch, eine Tamponade zum auffangen des Blutes und der Wundflüssigkeiten und einen Kunststoffstreifen, der festgenäht wird um die Nasenscheidewand in Form zu halten.
Die Saugleistung so einer Tamponade ist leider begrenzt und so kam es, dass irgendwann am Mittwoch Morgen mir Blut aus der Nase tropfte und auch den Rachen runter lieft...nicht nur Blut, auch Wundsekrekt und was sich sonst noch so alles in einer postoperativen Wunde oder in der Nase befindet. Ich hab davon erst nich viel mitbekommen. Die Medikamente die ich so bekam machten schon ordentlich benommen und so merkte ich erst als es hell wurde, dass mein Kopfkissen "leicht" rötlich eingefärbt und nass war...mein Gesicht sah entsprechend aus. Die herbeigeklingelte Schwester sah nicht sehr begeistert aus, brachte mir aber schnell Zellstoff zum auffangen und ein neues Kopfkissen. Sauber machen konnte ich mich derweil alleine im Badezimmer. Da habe ich auch bemerkt wie empfindlich meine Nase ist...einmal anstubsen und mir wurde schwarz vor Augen.
Alle 4 Stunden musste ich Novalgin 500 nehmen....40 Tropfen. Das ist schon eine ordentliche Dröhnung. Von dem Zeug wurde mir nur unsagbar übel. Also lag ich den ganzen Tag zusätzlich zu den Schmerzen noch mit der ständigen Angst kotzen zu müssen im Bett. Irgendwann in der Nacht hatte ich die Nachtschwester gefragt, ob ich den Zugang an der Hand noch brauchen würde und wenn nicht, ob sie den entfernen könne, damit ich wenigstens eine Hand hätte die nicht schmerzt (ich hatte zu dem Zeitpunkt die rechte Hand noch in Gips von der letzten OP). Die Nachschwester meinte "Nö, brauchen sie nicht." und entfernte den Zugang.
Die Schwester die mir dann allerdings am Morgen den Tropf anhägen wollte schaute schon entwas irritiert...um nicht zu sagen säuerlich. Stand doch auf meinem Behandlungsplan, dass ich 4x am Tag einen Schmerztropf kriegen solle. Haben wir für diesen Tag erstmal ausgelassen. Gegen Nachmittag kam mein Arzt mal vorbei, berichtete, dass die OP gut verlaufen sei und war wieder verschwunden.
Später war auch wieder meine Frau da um mich ein Stück weit aufzubauen. Ich glaube ohne sie hätt ich da nicht wirklich lange durch gehalten.
Der Tag verlief ansonsten ereignisslos. An Schlaf war nicht zu denken, genausowenig an fernsehen oder DVD schauen am Laptop.
Die Nacht verbrachte ich wieder sabbernd und wach. Nur dass ich diesmal halt jede Menge Zellstoff zum drunterlegen/auffangen hatte.
Da die Nase ja zu war, war ich gezwungen die ganze Zeit durch den Mund zu atmen. Das führte natürlich dazu, dass der Mund recht schnell trocken wurde. Und Rachen, Zunge, Gaumen und Lippen danken es einem bekanntlich sehr, wenn man sie in ausgedörrtem Zustand beanspruchen will. Es stellt sich also schnell herraus, dass ich mir eine Menge zusätzlich Schmerzen ersparen konnte, wenn ich nur meinen Mundraum immer schön angefeuchtet halten würde. Das war die Aufgabe für die Nacht. Irgendwie überleben.

Gegessen habe ich den ganzen Tag nichts und getrunken vielleicht einen halben Liter Wasser.

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